Hallo, hier spricht Welle: Erdball – Symphonie der Zeit.
Aus dem Äther schwingt und schwillt sie in die Ewigkeit

„Komm, mach dich bereit, mein Schatz, wir reisen durch die Zeit…“ – Vorhang auf für Operation: Zeitstrum, dem neuesten Werk der Minimalelektroniker mit dem C64-Faible!

Bereits im Jahr 2008 konnten die Besucher der Leipziger Wave-Gotik-Treffens in den Lichtspielhäusern der Stadt den ersten von Welle: Erdball gedrehten Film ansehen. Dieser trägt den Namen Operation: Zeitsturm und ist ein kleines, künstlerisches Meisterwerk geworden.

Der geniale und doch zerstreute Wissenschaftler Alois Haberl (Horand Hölzel) wird 1944 zusammen mit seiner Tochter Marie-Sophie (Plastique) von den Nationalsozialisten entführt und soll für diese in einem Bunker eine Zeitmaschine bauen. Doch bei den ersten Versuchen mit lebender Materie läuft etwas fürchterlich schief…

Mehr als sechs Jahrzehnte später findet Dr. Georg Linde (Honey) die Aufzeichnungen des Professors und macht sich zusammen mit seinem Freund Martin Richter (A.L.F.) und der Reporterin Lieselotte Wagner (Frl. Venus) auf die Suche nach dem geheimen Labor und der Zeitmaschine, um ungeschehen zu machen, was passiert ist und die Welt vor größerem Übel zu bewahren. Dabei spielt der C64 eine nicht unwesentliche Rolle…

Operation: Zeitsturm ist ein Film, der sicherlich keinen Oscar gewinnen wird, ist er doch eine Low-Budget-Produktion weit jenseits hollywoodreifer Professionalität. Doch Welle: Erdball wissen den Zuschauer vor den Bildschirm oder die Kinoleinwand zu fesseln. Für ein Erstlingswerk ist Operation: Zeitsturm bereits sehr gut gelungen und lassen den Fan begierig das neue Werk Operation: Atahualpa erwarten (Premiere: WGT 2010). Respekt, was Honey, A.L.F. & Co da auf die Beine gestellt haben!

Spannende 80 Minuten dauert der Film, zusätzlich gibt es eine 45-minütige Audio-CD mit der Filmmusik, welche zugleich das neue Album von Welle: Erdball ist. Der schicken limitierten Auflage liegt eine Bonus-DVD mit Making of, Trailern und Bildern von den Dreharbeiten bei.

Die CD ist wieder ein typisches Welle: Erdball Werk. Die Lieder sind nahezu durchweg tanzbar und lassen beim Hören bereits die Füße im minimal elektronischen Takt mitwippen. Eingängige, nicht unkritische Texte verleiten durchaus mal zum Mitsingen und auch der C64 ist natürlich wieder mit von der Partie. Da es sich bei der CD eigentlich um einen Soundtrack handelt, finden sich zwischen den Liedern auch immer wieder Textschnipsel aus dem Film.

Fazit:
Operation: Zeitsturm ist definitiv ein „Muss“ für den Welle: Erdball Fan. Doch auch wer bisher nur wenige Lieder der Band kennt, kann getrost zugreifen. Es macht richtig Spaß, den Film zu gucken und anschließend den Soundtrack zu hören und man darf zurecht hoffen, dass einige der Lieder auch ihren Weg in die Clubs finden werden.

Limitierte Edition

Tracklist:

Operation: Zeitsturm *
Wir sind die Maschinen *
Zurück zum Start *
Zeitstrangveränderung
Die Zeitmaschine *
Die falsche Front
Marie-Sophies Reise *
Geld regiert die Welt
Die Stunde: NULL (C=64)
Wir spielen Gott *
Chaos Total²³ (…und dahinter Gott)
Wizard of Wor (erste Version)
Lebendig begraben *

* = Anspieltipp

Autor: Last Apocalypse