Floating Point – Finally (CD-2014)

Floating Point - Finally

Apolda/Thüringen
[Aus der Geschichte] 1998 beschloss Jörg Grundnig seine im Laufe der Vorjahre gesammelten Erfahrungen im Kreieren von Musik öffentlich zu machen. So wurde von ihm das Soloprojekt „Floating Point“ ins Leben gerufen.
Erfolge auf dem Treppchen nach oben sollten auch nicht lange auf sich warten lassen: Ende des genannten Jahres der erste Live-Gig als Vorband der, mittlerweile aufgelösten, Elektropop-Formation „Obsc(Y)re“ in Annaberg-Buchholz, 1999 dann eine Erweiterung des Line-Ups zum Trio und die Veröffentlichung des ersten Longplayers „Love And Pain“ in Eigenregie. Diese Debüt-CD kam nicht nur hierzulande bei den Kritikern gut an, sondern bekam auch im Ausland durchweg positives Feedback. Weitere Auftritte folgten, bis 2001 eine Umstrukturierung innerhalb der Band stattfand. Aus dem Trio wurde ein neues Duo konzipiert, weitere Auftritte folgten und nach einigen Jahren Wartezeit erschien letztendlich 2006 mit „Stories Of Life“ der zweite Longplayer in Eigenregie.

[2014] Acht weitere lange Jahre sind ins Land gegangen und das Projekt Floating Point ist noch immer dort existent, wo es musikalisch hingehört und seine Wurzeln hat. Floating Point… das ist lupenreiner Synthpop und wer beispielsweise die frühen Werke von De/Vision mag, wird auch an Floating Point sein Gefallen finden, falls noch nicht bekannt.
Aus dem Duo ist im Laufe der letzten Jahre wieder ein Soloprojekt geworden und nach wie vor beschäftigt sich Jörg in den Texten thematisch mit Liebe, Schmerz und viel Gefühl, was auch vor allem durch die charismatische Stimme des Sängers zum Tragen kommt.

[Finally]
Das dritte Werk von Floating Point beinhaltet 12 neue Songs bei einer Gesamtspielzeit von einer knappen Stunde.
Der Opener „In Your Eyes“ und daran anschließende Track „Too Blind“ holt den geneigten Hörer genau da ab, wo Floating Point bei „Stories Of Life“ endete. Beides sind tanzbare Mid-Tempo Nummern und bestechen vor allem auch, wie für die Band typisch, durch eingängige Refrains. Der dazu passende Gesang von Jörg macht Spaß beim Hören und neugierig auf das, was das neue Werk im Folgenden noch bereithalten mag.
Balladesk geht es mit „In Silence“ weiter. Aber auch die ruhigeren Nummern besitzen, wie auch schon auf den Vorgängeralben, eine gewisse und durchdachte Tiefe, die einfach Lust aufs Lauschen macht.
Weitere Highlights stellen für mich Track 6 und 7 dar. „Out Of The Night“ beginnt zunächst musikalisch etwas untypisch, geht dann aber in die Floating Point typischen Arrangements über. Mit “Only Tears” schließt das sicherlich temporeichste Stück der CD an und lädt nicht nur zum Fußwippen ein. Textlich behandelt Jörg wieder das Thema um Liebe und Trennung. Gerade an der lyrischen Umsetzung wird deutlich, dass auch in „Finally“ wieder ganz viel Herzblut steckt.
Im Fortlauf des Albums sind für Floating Point typische Songs zu hören, wie z.B. „Piece Of Heaven“ oder „I Can Feel You“. Das klingt bekannt, aber angenehm und frisch. Nie wird der rote Faden verloren, der einen Floating Point Song zu dem macht, was er ist: elektronische Popmusik mit einer Portion Melancholie.
Finally“ schließt mit Track 12 und der großen (komplett in deutsch(!) gesungenen) Ballade „Du tust mir gut“. Hier gibt Jörg noch einmal alles und zeigt, dass das Konzept des Projekts auch auf Deutsch funktioniert.

[Fazit]
Finally ist ein Synthpop-Album par excellence und sucht in der heutigen Zeit sicherlich seinesgleichen. Es gibt nicht mehr wirklich viele Bands, die das Etikett „Synthpop“ so deutlich verkörpern wie Floating Point… und das ist durchaus positiv gemeint!
Leider ist Floating Point bis dato der große Erfolg verwehrt geblieben und noch immer ein heißer Insider-Tipp. Dies ist schade, denn diese Musik verdient es gehört zu werden. Jüngst wurde von Jörg erst via Facebook ein weiterer kleiner Schritt auf dem Weg nach oben Kund getan: „In Your Eyes“ wird auf dem Beileger der Februar-Ausgabe des Orkus zu finden sein!

Tracklist
1. In Your Eyes
2. Too Blind
3. In Silence
4. You And Me
5. Ride
6. Out Of The Night
7. Only Tears
8. The One
9. Piece Of Heaven
10. I Can Feel You
11. Don’t Cry
12. Du tust mir gut

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Autor: Steve