And One – Back Home (EP-2012)

Der Titel “Back Home”… auf Deutsch soviel wie “Wieder zurück daheim” oder “Wieder zuhause” ist sicherlich in seiner Bedeutung aussagekräftiger, als lediglich der Titel des Hauptstücks auf der neuen EP von And One, welche seit Januar diesen Jahres im Handel zu erwerben ist.
Back Home“… das bedeutet wieder da zu sein, wo man herkommt, wo man sich geborgen und sicher fühlt. Man ist in seiner gewohnten Umgebung.

Wirft man einen Blick zurück in das vergangene Jahr 2011, so gab es, bezogen auf And One, einige einschneidende Änderungen und es steht sicherlich außer Frage, dass Frontmann Steve Naghavi nicht nur 3 Tage daran zu knacken hatte. Wir erinnern uns: Chris Ruiz und Gio van Oli verlassen die Band, die alte Besetzung um Joke Jay und Rick Schah wird wieder formiert, mit dem neuen Bandmitglied „Herrn Wieditz“ bekommt das Trio Verstärkung, die Tour im Vorprogramm von Unheilig wird begonnen und dann nach großen Überlegungen Naghavis abgesagt.

Naghavi hat sich daraufhin wieder auf den Boden der Tatsachen begeben und für sich reflektiert, worum es ihm eigentlich geht und nun, zurück mit der neuen, alten Besetzung, ist man eigentlich wieder da, wo man sich wohl fühlt und von vertrauten Gesichtern umgeben…. eben „Back Home“.

Der Titeltrack der EP beginnt mit einem Paukenschlag (auch akustisch) und man vernimmt die Wortsalve „Achtung“, bevor es mit Sirenengeheul in den typischen And One Sound übergeht. Alles, wie man es kennt und von And One gewohnt ist. Man fühlt sich hier direkt „zuhause“. Der Song ist insgesamt schmissig und läd’ schon beim ersten Hören nicht nur zum Fußwippen ein. Gefällt!

Der Titel „Wounds“ ist ein ruhiges Stück, aber auch so, wie wir es von And One gewohnt sind. Kann man aus Sicht der Band sicherlich nichts mit falsch machen. So kennt man die And One Balladen. Für mich eher ein Durchschnittssong der Band.

Der daran anschließende und ebenfalls neue Song „Rick“, der mich musikalisch an die 80er Jahre erinnert, lässt mich vor allem deshalb aufhörchen, weil Steve Naghavi hier in Zwischenpassagen tatsächlich Rap-Einlagen bringt. Für mich zwar passend zu dem Song, aber insgesamt doch eher gewöhnungsbedürftig. Eine nette Idee, aber auch eher Durchschnittsware.

Es folgt die „neue“ Live-Version von „High“ (aufgenommen in Peine). Auf der „And One Live 2006“ CD fand man bereits diesen Song als Livemitschnitt. Da aber mittlerweile die Band umbesetzt worden ist und somit (wie in den 90ern) Joke Jay am Mikro steht, macht eine neue Live-Veröffentlichung des Stücks Sinn.

Nach zwei Remixen des Titelstücks, die mir nicht so sehr zusagen, folgt zuletzt der „Missing Track“. Und dieser entpuppt sich für mich als Highlight der EP, neben besagtem Titelstück. „Missing Track“ schlägt in eine ganz andere Richtung, wie man sie eigentlich von And One gewohnt ist. Die Gitarre klingt stark nach „The Cure“, der Song insgesamt sehr wavig angehaucht. Steve trällert in sanften Tönen und mich überzeugt dieser „Ausnahmesong“ auf ganzer Linie. Klasse Teil!

Wartet man im Anschluss an das letzte Stück noch 1½ Minuten, so kommt man noch in den Genuss eines „Hidden Tracks“.

Fazit: Insgesamt bietet die neue EP von And One so ziemlich alles, was wir von And One gewohnt sind. Gut, ein EBM-Kracher a la „Strafbomber“ ist hier nicht vertreten. Dafür wird man aber mit „Missing Track“ mit einer ganz neuen Richtung, die And One zu gehen vermag, entschädigt. Für das Frühjahr ist der neue Longplayer „S.T.O.P.“ angekündigt. And One sind wieder in ihrer alten Besetzung zurück, „Back Home“. Ich bin sehr gespannt, was den geneigten Hörer auf „S.T.O.P.“ erwarten wird!

Tracklist:
1. Back Home (Club Mix)
2. Wounds
3. Rick
4. High (live in Peine)
5. Back Home (Mixed Conditioner)
6. Back Home (Berlin Mixer)
7. Missing Track

Bandpage: www.andone.de

Autor: Steve