Lotus Feed – A Different Place (CD-2011)

Über die Band Lotus Feed ist Radio Dunkle Welle bereits im Januar dieses Jahres gestolpert (siehe hier) und nicht nur wir befanden, dass die bereits seit 1995 aktive Underground Band aus Köln es mehr als verdient hat, endlich aus dem Schattendasein herausgeholt und ins Rampenlicht gerückt zu werden. afmusic sah das ähnlich und nahm sich der Gruppe um Alexander Landsberg (Gesang), David Sielaff (Schlagzeug), Lars Tellmann (Bass) und Marten Bijkerk (Gitarre) an, um nach der EP “A Savage Breath Within Our Lives” (digital) am 18. März 2011 das Debütalbum “A Different Place” zu veröffentlichen. Nachdem der Song „King For Two Days“ im Januar 2011 direkt auf Platz 15 der RDW Hörer Charts eingestiegen ist und sich damit messbar allgemeiner Beliebtheit erfreute, waren meine Erwartungen an das Album sehr hoch und ich kann vorweg nehmen: Sie sind nicht enttäuscht worden! „A Different Place“ beinhaltet 10 Songs – sowohl neue Stücke als auch Tracks aus der Gründungsphase, die nach Auskunft der Band durch die Neubesetzung  einen Post-Punk-gewichtigeren Anstrich erhalten haben. Den Start macht das Stück „Trouble“, dessen erste Töne  – ein kleines Gitarren Solo, welches den Song einleitet – direkt unter die Haut schießen und Assoziationen an besten Gänsehaut-Wave der 80er Jahre wecken. Was für ein Einstieg – großartig ! Und beim weiteren Hören wird schnell klar: Hier spielt eine Band, die meine Begeisterung für die großen Helden wie zum Beispiel The Cure, Joy Division oder auch Bauhaus uneingeschränkt zu teilen scheint. Für jeden ist hier etwas zu finden, das er wenigstens mag, wahrscheinlich sogar lieben wird. Zwischen sphärisch-eindringlichen Klängen („End of time“) und rockig nach vorn gehenden Melodien („She runs“) bewegt sich das Album stilistisch mal hier mehr im Wave und da mehr im Rock oder Post Punk, ohne jedoch zusammen gewürfelt zu klingen. Eine wirklich gute Verbindung der Songs wird durch den durchweg melancholischen Unterton geschaffen, welcher sich in der prägnanten Stimme von Alexander Landsberg manifestiert und sich auch durch die Texte des Albums zieht, die sich mal pessimistisch, mal romantisch und melancholisch mit dem Leben, zwischenmenschlichen Beziehungen und der Existenz an sich auseinandersetzen. Meine persönlichen Highlights auf dem Album sind „Drawn Too“, „King For Two Days“ und „End Of Time“. Heute jedenfalls. Morgen dann wieder „Trouble“ und „Room with a View“. Und übermorgen… ach, lassen wir das. Fazit: Absolut beeindruckendes Debüt, das Lotus Feed da nach 15 Jahren Bandgeschichte vorlegen!

Tracklist:

01. Trouble 03:28
02. King For Two Days 05:02
03. She Runs 04:02
04. Drawn Too 05:47
05. Cut 04:24
06. Silence 04:33
07. Get Me Out 05:49
08. Room With A View 03:41
09. Manner Of Painting 03:48
10. End Of Time 08:39

Release: 18.03.2011

Links:
http://www.myspace.com/lotusfeed | http://www.facebook.com/pages/Lotus‐Feed/137403982952426

Autor: Marlene