The Birthday Massacre – Pins And Needles (CD-2010)

3 Jahre gingen ins Land. 3 lange Jahre, die gewartet werden mussten, um nach dem Erfolgsalbum „Walking with strangers“ von 2007 endlich in den Genuss eines neuen Studioalbums von The Birthday Massacre zu kommen. Man veröffentlichte zwar 2009 die Live-CD „Show and tell“, allerdings waren hierauf lediglich die besten Songs in Live-Qualität der bisherigen Schaffensphase des Sextetts zu finden und leider kein neues Material.
Dies hat seit dem 17. September ein Ende. Chibi is back und mit ihr die Mannen des „Geburtstags-Massakers“ aus Toronto in Kanada.

Kurz vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum von Pins and Needles gab es schon einen Vorboten zu begutachten: Die Video-Single „In the dark“ – Track Nummer 1 auf der CD – welche im Vorfeld durchaus einiges zu versprechen wusste. Neben dem liebevoll und künstlerisch kreativen Musikvideo in typischer Massacre-Manier, treffen bei diesem Song wieder die bekannten Elemente dieser Ausnahmeformation aufeinander: Gitarrenklänge der härteren Gangart gepaart mit Synthesizerklängen in Manier der 80er Jahre.
Dieses Stilmittel machte schon die Vorgängeralben zu einem Erfolgskonzept der Band und schien mit dem Vorboten „In the dark“ zum Album seinen Anschluss zu finden. Gespannt konnte man also auf den 17. September hoffen.

Wie sieht es nun musikalisch mit dem Rest des Albums aus? Man muss festhalten: The Birthday Massacre knüpfen da an, wo sie auf den letzten Studioalben endeten… typischer Bandsound, der leider auch keine Neuerungen oder Änderungen verbuchen kann. Sicherlich geht musikalisch auch wieder das Konzept auf, doch scheint dem 6köpfigen Gespann langsam die Innovation auszugehen. Die 11 Songs der Scheibe sind toll und begeistern, aber das kennen wir auch schon alles von den Vorproduktionen der Band.

„Always“, nach der Video-Single der nächste Song auf dem Album, läd zum Tanzen ein und besticht einmal mehr durch die seichte und klare Stimme von Chibi. Die Hooklines gehen sofort ins Ohr und man muss beim ersten Hören schon fast zwangsweise mindestens mit dem Fuß oder Kopf wippen.

So geht es dann auch mit Midtempo-Nummer „Pale“ und dem etwas schnelleren „Control“ weiter. Alles wirkt sehr ausgereift und perfekt produziert. Die Stimme von Chibi ist klar und sehr stark, während die Musik dem in nichts nachsteht.

„Shallow grave“ ist dann ein weiteres Highlight des Albums, bei dem mich vor allem Melodie und Refrain mitreißen.

„Sideways“ beginnt mit einem fast einminütigen Intro und verspricht durch die aufgebaute Steigerung einiges, verliert sich dann aber auch wieder in den mehr als bekannten TBM-Klängen. Kennen wir – gefällt – macht Spaß.

Track 8, der Namensgeber des Albums, „Pins and needles“ geht wieder härter zur Sache, zumindest lässt dies das Intro vermuten. Danach sackt der Song allerdings ab und wird zu einer weiteren Midtempo-Nummer, welche immer wieder mal durch harte Gitarrenriffs unterbrochen bzw. aufgelockert wird.

Das Album endet mit der schönen Ballade „Secret“, welche den Hörer zum Träumen verleitet und nach 4 Minuten wieder einmal nach „Mehr“ schreien lässt. Ein erneutes Starten der CD ist unausweichlich.

Fazit:
Chibis Stimme ist wieder topp und es macht Spaß, dieser träumerischen bis harten Stimme zu lauschen. Facettenreichtum ist hier die große Stärke von Chibi. Die Musik steht dem in nichts nach. Egal, ob es die typischen Synths der 80s oder brachiale Gitarren sind, an Professionalität scheitert es bei TBM keinesfalls.
Als Minuspunkt muss man allerdings festhalten, dass genau die oben genannten Pluspunkte auch negativ wiegen, denn all das hatten wir schon auf den vergangenen Produktionen. Stillstand kann einer Band den Hals brechen. Dies ist an dieser Stelle sicherlich noch nicht der Fall. Man sollte sich aber Gedanken machen, wohin die musikalische Reise in Zukunft gehen soll, damit nicht noch ein weiteres Album in gleicher Machart erscheint. Das ist zwar sicherlich das Erfolgskonzept von The Birthday Massacre, doch bin ich der Meinung, dass noch viel mehr Potential in der Band steckt, welches herausgekitzelt werden sollte.
The Birthday Massacre sollten bedacht sein, nicht zukünftig ihr eigenes Massacre zu werden.

Trotzdem: Ein tolles Album – eines der Highlights in 2010 für mich.

Tracklist:
1. In The Dark
2. Always
3. Pale
4. Control
5. Shallow Grave
6. Sideways
7. Midnight
8. Pins And Needles
9. Two Hearts
10. Sleepwalking
11. Secret

Musikvideo:
http://www.youtube.com/watch?v=tLOfluH8mgQ

Websites:
http://www.thebirthdaymassacre.com/home.html
http://www.myspace.com/thebirthdaymassacre

Autor: Steve