Slave Republic – Electric One (CD-2010)

New Wave für das Jahr 2010? Elektronische Musik mit einer Anreicherung von Gitarre und Bass sowie typischen Elementen aus den 80er Jahren in eine große Klangschale geworfen? Kann so etwas heutzutage funktionieren, und eine Band damit überhaupt musikalisch bestechen?

Slave Republic, ein Duo mit Sitz in Berlin und Düsseldorf, hat sich diesen Themenfeldern auf ihrer Debut-Scheibe gewidmet und lassen nur eine Antwort auf diese Fragen zu: JA, es funktioniert und man kann! …und wie!!

Electric One, so der Name des am 12. März veröffentlichten Erstlingswerks von Slave Republic. Obwohl hier von einem Debut der Formation gesprochen werden muss, gehen die musikalischen Wurzeln des Teams bis weit in die 90er Jahre zurück. Damals noch als Quartet formiert und als „Schülerband“ musizierend, trennten sich nach geraumer Zeit ihre Wege, um 2007 wieder zusammenzufinden, wobei letztlich nur noch zwei ehemalige Mitglieder der Band, nämlich Alec Fu und Alex Alice, wieder an einen Tisch fanden.

Herausgekommen ist dabei ein überaus hörenswertes Klangerlebnis, welches 11 Tracks beinhaltet und durch 2 weitere Remixe abgerundet wird.

Gleich der Opener „The Driver“ auf Electric One läd zum Tanzen ein und man wird in die Welt von Slave Republic entführt… „Let it all go and free your mind – open up what’s deep inside“. Ein starker Refrain, der nicht nur textlich, sondern auch musikalisch besticht.

An dieser Stelle sollte auch die prägnante Stimme von Alec Fu Erwähnung finden, welche mich phasenweise irgendwie an Simon Le Bon von Duran Duran erinnert.

Ebenfalls sehr stark kommt auch „My Maker“ daher. Dieser Song beweist unter anderem, dass der Einsatz von Gitarren eine Bereicherung zu den dominierenden Electro-Klängen darstellt und in keinster Weise kontraproduktiv ist. Dieser Song sollte auf jedem Disco-Floor Garant für eine gefüllte Tanzfläche sein.

Ruhiger und atmosphärischer geht es beispielsweise bei „Truth Or Dare“ und „Less Of Me“ zur Sache, wobei es textlich um das bekannte Thema LIEBE geht.

Abgerundet werden die 11 Nummern durch das minimalistisch beginnende „(I’m Your) Slave“, welches im Refrain fast schon hymnenhaft ausbricht, um dann wieder ruhiger und kraftvoll von neuem aufzubauen.

Erwähnung sollten hier auch noch die beiden gut gelungenen Remixe auf dem Album finden, welche am Ende der Tracklist zu finden sind. Hier konnte man Daniel Myer, den Kopf des Projekts Haujobb, wie auch Olaf Wollschläger (Produzent von beispielsweise Melotron und In Strict Confidence) für sich gewinnen.

Erst letztlich getroffene Live-Arrangements mit De/Vision und Sono zeugen ebenfalls nicht nur davon, in welcher Liga Slave Republic spielen, sondern auch davon, welchen musikalischen Weg sie beschreiten. Erfolgreiche Bookings für das diesjährige Wave-Gotik-Treffen und die Nocturnal Culture Night tun ihr übriges hinzu.

Negativ festzuhalten bleibt für mich, dass das Booklett der CD leider nur die Texte von „Less Of Me“ und „The Driver“ beinhaltet. Hier hätte man ruhig sämtliche Songs zum Nachlesen abdrucken können.

Wer nun die Möglichkeit sucht sich eingehender mit der Band zu beschäftigen, dem seien die bandeigene Homepage sowie die Plattform MySpace empfohlen.

Slave Republic – Electric One (2010)
01.  The Driver
02.  Hadron Collider
03.  Number Three
04.  My Maker
05.  Electric
06.  Less Of Me
07.  Truth Or Dare
08.  Choking / Drowning
09.  Minimum Regret
10.  Destiny
11.  (I’m Your) Slave
12.  My Maker (Haujobb Remix)
13.  Less Of Me (Olaf Wollschläger Remix)

Autor: Steve