Die Nächte werden länger, die Temperaturen kälter und erste Schneeflocken wirbeln umher. Die perfekte Zeit, um wohlig düster klingenden, melancholischen Gothic Rock zu genießen und es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen. Das werden sich auch die Merciful Nuns, die „einzig legitimen Nachfolger von Garden of Delight“, gedacht haben, denn am 15. November 2013 erscheint ihr neues Album Exosphere.
Das Album beginnt kraftvoll mit dem gleichnamigen Titel Exosphere. Mit diesem ist den Merciful Nuns ein perfekter Opener gelungen. Langsam steigert sich die Dramaturgie, die Musik wird aufbrausender, schnell findet man sich in das Album hinein. Dieses hört sich an, als wäre es aus einem einzigen Guss entstanden, dringt in den Kopf ein und verlässt diesen schwerlich. Jedes Stück verfügt über eine eigene Charakteristik, die es innerhalb des Albums unverwechselbar scheinen lässt. Dabei finden sich neben balladesken Titeln wie Astral Plane oder dem mit orientalischen Klängen gewürzten Vimana Machine auch gut tanzbare Stücke wie die erste Singleauskopplung Supernovae. Exosphere wirkt dadurch zu keiner Zeit langweilig, es klingt mal sphärisch ruhig, mal treibend rockig, bis der letzte und mit fast zwölf Minuten auch längste Titel The Passing Bell das Album nach rund 50-minütiger Spielzeit episch und doch sanft ausklingen lässt.
Sehr empfehlenswert ist die Anschaffung der limited edition, die den Hörer mit vier weiteren Titeln auf einer Bonus-CD verwöhnt. Hier findet sich unter anderem der gut gelungene Cassiopeia Mass 40 Mix von Supernovae, welcher noch einmal ein Stück rockiger und treibender klingt als die Album-Version. Ergänzt wird dieses durch das eingängige Antimatter und den eher ruhigen Titel The Colony. Für eine positive Überraschung sorgt der Vierte im Bunde: Demigods. Besonders Freunde der Anfangszeiten der Szene werden erfreut aufhorchen, klingt das Stück doch wie eine Hommage an Joy Division. Wer jetzt noch die Füße ruhig halten kann, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Exosphere ist ein kleiner Schatz, der in keiner gut sortierten Gothic Rock Sammlung fehlen sollte. Das Album bietet dem geneigten Hörer alles, was das düstere Herz begehrt. Von eingängigen, treibenden Melodien, Pianoklängen und dramatisch wirkendem Gesang bis hin zu balladesken Tönen wird alles geboten. Auch eine nähere Betrachtung der Texte lohnt sich, um die Gedanken schweifen zu lassen, Dinge zu hinterfragen und darüber zu philosophieren, was sich jenseits der namensgebenden Exosphäre wohl befinden mag.
Kurzum: Hier werden Fans des Gothic Rock nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.
Titelliste:
Exosphere:
01. Exosphere
02. Blackbody
03. Supernovae
04. Astral Plane
05. Ultraviolet
06. The Core
07. Vimana Machine
08. The Passing Bell
Bonus-CD:
01. Supernovae (Cassiopeia Mass 40 Mix)
02. Antimatter
03. The Colony
04. Demigods
Anspieltipps: Exosphere, Supernovae, Vimana Machine, Demigods
VÖ: 15.11.2013
Live-Termine 2013 als Support der Fields Of The Nephilim:
28.11. Hamburg, Markthalle
29.11. Berlin, Postbahnhof
30.11. Leipzig, Anker
01.12. Köln, Live Music Hall
Autor: Last-Apocalypse