Fleißig geht es zu bei Mono Inc. aus Hamburg. Kaum, dass das letzte Album Viva Hades verklungen, die nachgeschobene EP Revenge verhallt und die Tour gespielt ist, steht schon das nächste Werk von Martin Engler, Katha Mia, Carl Fornia und Manuel Antoni in den Startlöchern. Nachdem bereits im Mai die neue Single After The War herauskam, erscheint am 17. August 2012 im Rahmen des Summerbreeze Festivals der neue Longplayer der nimmer ruhenden Kreativköpfe.
Wie der Titel schon sagt, zieht sich das Thema Krieg wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Jedoch ist der Krieg nicht mehr in vollem Gange wie in „Admiration Hill“ und „Symphony Of Pain“ des Vorgängeralbums, sondern vorbei. Und nun brechen all die Schrecken der Nachkriegszeit auf Kämpfer und Opfer herein…
Zu Beginn des Albums klingen aber noch Schlachtenklänge an die Ohren des Zuhörers, im Kampf gegen den schlimmsten Feind, um Ruhm und Glorie, ohne Gnade gegenüber dem Menschen, der hinter dem Feind steckt. „My Worst Enemy“ ist ein würdiger Start in das Album, nimmt beständig Fahrt auf und macht Lust auf mehr. Doch bereits „No More Fear“ nimmt jegliche aufgebaute Geschwindigkeit aus den Segeln. In einer epischen Weise. Glockenklänge und Katha Mias glockenklare Stimme als i-Tüpfelchen des Refrains.
Der Krieg ist also vorüber. So scheint es, doch nun tobt der Krieg an anderer Stelle – in der einsamen Festung des Soldaten, in seinem Geist. Wogegen wird er kämpfen, wenn die Schlachten geschlagen sind? Diese Frage stellt sich der Titeltrack „After The War“ in rockiger, eingängiger und makaber fröhlich klingender Weise. Wer sich jetzt denkt, das kenne er doch, liegt so nicht falsch. „After The War“ ist ein Cover der 1988 erschienenen Single des im Februar 2011 verstorbenen Gary Moore.
Dass gerade nach dem Krieg Menschen notwendig sind, jemanden aufzufangen, zeigt das nun langsamere „Wave No Flag„, doch kaum ist der letzte, hoffnungsvolle Ton verklungen, geht es mit orientalisch-dramatischen Klängen nach „Arabia„. Ist es eine böse Vorahnung, die die Monos zu diesem Titel veranlasste? „Arabia„, ein großartiger, geheimnisvoller Ort mit großartiger Geschichte, aber auch eine große Lüge, ein großes Gefängnis, dem Unheil entwachsen kann?
Doch egal, wofür man kämpft, alles kann umsonst sein, wenn nach dem Krieg, „In The End„, kein Leben mehr vorhanden ist. Mit mahnendem Zeigefinger und eher melancholischen Klängen wird das Tempo gedrosselt, am Ende steht die Frage „Do you feel good now?„.
Und wieder wird der Zuhörer aus seiner nachdenklichen Stimmung gerissen, ähnlich schnell und optimistisch wie ein Wiederaufbau nach dem Krieg, rockt das stattliche, fast achtminütige „From The Ashes“ dahin, bis Vogelgezwitscher und Gitarrenklänge ein scheinbar friedliches Klangbild zaubern. In ähnlichem Kontext und Tempo steht das folgende „Grow„.
„My Songs Wear Black“ will allerdings nicht so in das Konzept des Albums passen. Eine Ballade über eine gescheiterte Liebe, die es allerdings wieder schafft, melancholisch zu stimmen und manch einem wehmütige Erinnerungen bescheren könnte. Dennoch endet das Album optimistisch. „Forever“ gibt noch einmal richtig Gas, die Monos ziehen alle Register zu einem würdigen Abschluss des Albums, ehe das traditionelle, instrumentale Outro „The Long Way Home“ das Ende von „After The War“ einläutet.
Fazit:
„After The War“ ist ein gelungenes und kurzweiliges Album. Mono Inc. hat das Rad nicht neu erfunden, aber was man hört ist das, was man von den Hamburgern kennt und schätzt. Dass das Rezept aufgeht, beweist eine beständig wachsende Fangemeinde, ausverkaufte Touren und extrem viele Festivalauftritte der sympathischen Truppe. Lediglich an den musikalischen Vorlieben der Fans scheiden sich die Geister. Die einen mögen vor allem die schnellen, rockigen Songs von Mono Inc. und skippen im Auto auch mal eben den einen oder anderen langsamen Titel, während andere die größte Stärke in den gefühlvollen Balladen sehen. Gut, dass die Monos vermehrt „schnell“ und „langsam“ in ihren Titeln verschmelzen, so dass in nahezu jedem Titel für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Titelliste:
1.My Worst Enemy
2.No More Fear
3.After The War
4.Wave No Flag
5.Arabia
6.In The End
7.From The Ashes
8.Grown
9.My Songs Wear Black
10.Forever
11.The Long Way Home
Tourdaten:
August 2012
11.08.2012 MITTELBACH ‚¢ Rock im Betonwerk – Festival (mit Saltatio Mortis, Knorkator, Eisregen, Ahab, Ingrimm, Endstille u.v.a.)
17.08.2012 DINKELSBÜHL ‚¢ Summer Breeze Festival (mit Subway To Sally, Omph!, Epica, Deathstars, Sick Of It All, Napalm Death u.v.a.)
18.08.2012 MARNE ‚¢ Dithmarscher Rockfestival (mit Emil Bulls, Stereolove, Hogan, Vayden, Lotto King Karl u.v.a.)
September 2012
15.09.2012 BG-SOFIA ‚¢ Intro Festival
Oktober 2012
Orkus, Zillo & Extratours Konzertbüro präsentieren: „AFTER THE WAR“ – TOUR 2012
(Support: UNZUCHT)
02.10.2012 Kiel ‚¢ Max
03.10.2012 Braunschweig ‚¢ Meier Music Hall
04.10.2012 Bremen ‚¢ Modernes
05.10.2012 Berlin ‚¢ Huxley’s neue Welt
06.10.2012 Oberhausen ‚¢ Turbinenhalle
11.10.2012 Nürnberg ‚¢ Hirsch
12.10.2012 A- Wien ‚¢ Szene
13.10.2012 Dresden ‚¢ Tante Ju
19.10.2012 Kaiserslautern ‚¢ Kammgarn
20.10.2012 CH- Pratteln ‚¢ Z7
21.10.2012 Frankfurt am Main ‚¢ Batschkapp
Novermber 2012
22.11.2012 NL-Rotterdam (Support: Lord Of The Lost) ‚¢ Baroeg
23.11.2012 GB-LONDON (Support: Lord Of The Lost) ‚¢ Underworld
24.11.2012 NL-Enschede ‚¢ Atak (Support: Lord Of The Lost)
Dezember 2012
MONO INC.’s DARK END FESTIVALS mit MONO INC., Megaherz, Lord Of The Lost, Unzucht und Roterfeld präsentiert von Extratours Konzertbüro, Zillo und Orkus
26.12.2012 LEIPZIG ‚¢ Werk II
27.12.2012 MÜNCHEN ‚¢ Backstage
28.12.2012 STUTTGART ‚¢ LKA
29.12.2012 KÖLN ‚¢ LMH
30.12.2012 HAMBURG ‚¢ Docks (ohne Megaherz)
Autor: Last Apocalypse