Krypteria – All Beauty Must Die (CD-2011)

Bereits am 22. April 2011 erschien das von Fans lange erwartete neue Album der als Musicalprojekt gestarteten Band Krypteria um die Sängerin Ji-In Cho. Nach einigen Appetithappen und Vorab-Singleauskopplungen stieg All Beauty Must Die sogleich auf Platz 24 der Offiziellen Deutschen Albumcharts ein.
Einen weit größeren Erfolg feierte die Band wenig später, als der Fußballverein Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde und anlässlich dieser Umstände zwei Songs des neuen Albums zur „Meisterhymne“ umgedichtet wurden. Sogleich stieg diese auf Platz 6 der Offiziellen Deutschen Singlecharts ein und ist somit die erfolgreichste Positionierung einer offiziellen Vereinshymne und der größte Single-Erfolg einer „schwarzen“ Band seit dem unheiligen Erfolgsjahr 2010.
Doch Halt! Wir wollen nicht in die Fußballwelt abdriften. Es ist Zeit, einmal in das neue Album hinein zu hören.

Das Album besteht aus einer Mischung schnellerer Titel und ruhiger Balladen. Bereits am Anfang wird klar, dass Ji-In Cho den Ton angibt. Kraftvoll startet das Album mit dem treibenden „Messiah“. Steht in diesem Titel noch die Stimme der Sängerin weitestgehend im Vordergrund, so wird sie in „As I Slowly Fade“ mehr von Chören unterstützt. Mit „Fly Away With Me“ findet dieses Prinzip seine Fortsetzung – ein Hauch von Bombast, der neugierig auf die weiteren Titel macht.
Nach dem relativ starken „You Killed Me“ folgt schnelle, rockige Durchschnittskost, die nicht überragt, aber auch nicht schlecht ist. Genial: Das Gitarrensolo in „Thanks For Nothing“.
Mit „Turn The World Around“ wird die Musik wieder melodischer und etwas langsamer, ohne an Bombast einzubüßen. Vom selben Schlage sind die Titel „Higher“ und „Victoria“ – letzterer ist das Highlight des Albums schlechthin. Der Titel kriecht ins Ohr und setzt sich dort fest, nicht zuletzt dank der Unterstützung durch Rocklady Doro Pesch.

Dass Ji-In Cho auch anders kann, zeigt sie in „(How Can Something So Good) Hurt So Bad“, in dem sich die Band auf ihre Anfänge als Musical zurückzubesinnen scheint. Ähnlich theatralisch klingt das gut elf Minuten lange „The Eye Collector“ und erinnert durch den diesmal vorwiegend männlichen Gesang stilistisch an die Metal-Oper Avantasia von Tobias Sammet.
Damit schließt das eigentliche Album ab; es folgen eine neue (in den Ohren des Autors bessere) Version von „Better Get The Hell Out Of My Way“ und eine Neuauflage des 2006er-Erdbebensongs „Liberatio“. Zu guter Letzt gibt es noch den Titel „Come Hell Or High Water“, welcher auch als Grundlage der BVB-Meisterhymne diente.

Fazit:
Krypteria zeigen sich auf All Beauty Must Die von zwei Seiten:
Auf der einen Seite stehen schnelle, hektische Rocksongs mit treibenden Gitarren, auf der anderen Seite steht das Musicalprojekt Krypteria. Im direkten Vergleich scheint der Gruppe um Ji-In Cho der melodischere zweite Part besser zu stehen; ab „Higher“ klingt das Zusammenspiel von Melodie und Gesang weit besser und harmonischer, die Titel wirken ausgereifter – Daumen hoch, das gefällt!
Zugreifen kann jeder Freund guten Rocks und Metals, sowie alle, die gerne weiblichen Gesang hören. Auch Fans der theatralischen Werke Avantasia und Aina sollten einmal einen Blick auf dieses Album werfen – besonders die zweite Hälfte ist für diese ein gefundenes Fressen.

Titelliste:
1. Messiah
2. As I Slowly Bleed
3. Fly Away With Me
4. You Killed Me
5. Live To Fight Another Day
6. Eyes Of a Stranger
7. Thanks For Nothing
8. Turn The World Around
9. Higher
10. Victoria (feat. Doro)
11. (How Can Something So Good) Hurt So Bad
12. The Eye Collector
13. Get The Hell Out Of My way 2011
14. Liberatio
15. Come Hell Or High Water

Anspieltipps:
Messiah, Victoria, The Eye Collector

Autor: Last-Apocalypse