Hellfire Society sind eine bereits 2001 gegründete italienische Industrialband. Das erste Album erschien 2009. Nach dem Wechsel zu Danse Macabre Records wird am 11.03.2011 das zweite Album erscheinen und den Namen Black-OP tragen.
Thema der Songs ist eine umfassende und meist sehr zornige Kritik an dem Musikgeschäft und Hellfires Kampf um ihre eigene Position in diesem Zirkus ohne ihrem eigenen Stil untreu zu werden.
Und einen eigenen Stil haben sie. Nach eigener Beschreibung ‚Zu Alternative für Metal, zu rockig für Industrial‘. Der Verzicht auf Elektronisches, und massiver Einsatz von Gitarren und Drums kann sicher nicht szenetypisch genannt werden. Hinzukommt die vielfältig eingesetzte Stimme von Gründer und Leadsänger David Gnozzi. Mal klarer schnörkelloser Gesang, mal Shouts oder Sprachpassagen und immer mit einer gehörigen Portion Wut in der Stimme. Die Songs thematisieren dabei eigene Erlebnisse der Band und sind teilweise entsprechend persönlich.
Passend zum Thema Black-OP (Verdeckte Operationen, die gravierende Verstöße gegen Gesetze oder ethische Grundsätze umfassen) beginnt das Album mit ‚Face Down‘: mit einem Raub-Überfall, bei dem die Band versucht Geld für weitere ‚OPs‘ zu beschaffen. Was aber misslingt, da einer der Beteiligten vergisst das Geld mitzunehmen. Was dann in einem ‚The Choise‘ genannten Gesprächsmitschnitt dazu führt, dass darüber diskutiert wird, ob es nicht besser wäre eine berühmte Rock-Band zu werden.
Etwas ruhiger geht es weiter mit ‚I Love You‘. Das Stück erinnert ein wenig an manch ältere Marilyn Manson-Produktion. ‚Once Upon a Time‘ ist musikalisch ähnlich angelegt. Beide thematisieren eine unglückliche Beziehung.
Der Titel-Song ‚Black-OP‘ geht eher in die Richtung Metal und stellt die Frage, wer am Ende des Tages für alle die Fehler wird bezahlen müssen. Mit ‚HFS‘ legen Hellfire nochmal an Tempo und Härte (musikalisch wie inhaltlich) zu. Thema ist die Geldgier in der Musikbranche und Hellfire Societys Meinung zu Trends innerhalb der Szene. ‚The Next Best Thing‘ scheint eine direkte Abrechnung mit dem Management in Bezug auf eine Reihe von Auftritten in Deutschland zu sein. In einem Interview beschreibt David, dass die Promotion für die Auftritte, naja, nennen wir es mal suboptimal gewesen ist und schließlich zum Wechsel des Labels geführt hat. Dies scheint hier verarbeitet worden zu sein. ‚Burn it away‘ erinnert mich zu Beginn ein wenig an Nirvana bzw. Curt Cobain und ist quasi eine Ruheoase bevor das Album mit ‚Too Loud‘ und ‚Bad News‘ zum Endspurt ansetzt.
Fazit: Sehr laut, sehr wütend und alles, nur nicht Industrial. Mir gefällt das Album gerade daher besser als sein Vorgänger, das zwar auch schon kein typischer Vertreter des Industrials war, aber immerhin noch mehr stilistische Elemente aus diesem Bereich aufgriff. Thematisch sicher schwierig, da ja nicht jeder von uns seine Erfahrungen mit der Musikbrache gemacht hat. Hellfire Society erhoffen sich mit dem Album den großen Durchbruch. Potential hat es und ich wünsche der Band, dass die richtige Zielgruppe das Album in die Finger bekommt.
Kleine Anmerkung am Rande: Das oben schon genannte Interview gibt ein wenig Aufschluss über die Hintergründe der massiven Kritik an der Branche. Daher habe ich den Link unten mit aufgeführt.
Anspieltipps: ‚Black OP‘, ‚Once Upon A Time‘, ‚Too Loud‘.
Tracklist:
01 Face Down
02 I Love You
03 Black-OP
04 The Choice
05 HFS
06 Once Upon A Time
07 The Next Best Thing
08 Burn It Away
09 Too Loud
10 Bad News
Releasetermin:
11.03.2011
Label:
Danse Macabre
Konzerttermine:
Do. 27. Mai – Deutschland Berlin – K17
Fr. 28. Mai – Deutschland – Hannover – Engel 07
Sa. 29. Mai – Deutschland – Leipzig – Theater Fabrik Sachsen
Homepage:
http://www.myspace.com/hellfiresociety
http://www.facebook.com/group.php?gid=42408252431&v=info#!/group.php?gid=42408252431&v=wall
http://www.dansemacabre-group.com/hellfire-society
http://www.dansemacabre-group.com/shop/hellfire-society-%E2%80%93-black-op-2011
Autor: Daray