Am 28. August 2009 veröffentlicht die deutsch-norwegische Symphonic-Metal-Band Leaves’˜ Eyes ihr neues Album ‚Njord‘, nachdem bereits im Laufe des Jahres ihre EP ‚My Destiny‘ erschienen war.
Das neue Album erscheint in drei Versionen. Die hier vorgestellte Standardversion enthält zwei Songs weniger als das limitierte Digipack (‚Landscape of the Dead‘ und ‚Les Champs de Lavande‘). Zudem gibt es im Mailorder für Fans noch eine Version mit der Miniatur eines Wikingerschiffes.
Musikalisch betrachtet fällt im Vergleich zu Leaves’˜ Eyes nunmehr vier Jahre zurückligendem Album ‚Vinland Saga‘ auf, dass die Musik weitaus härter geworden ist. Aber lasst uns doch einmal auf die einzelnen Songs eingehen:
Der Opener ‚Njord‘ fängt ruhig an. Man erwartet gemächliche, ruhige Kost und wird plötzlich von 0 auf 100 mitgerissen von erstaunlich harten Gitarrenriffs. Der Gesang von Liv Kristine überzeugt nach wie vor, doch er scheint zeitweise durch die Gitarren unterzugehen. Dennoch vereint er sich mit dem Gesang von Alexander Krull zu einer bombastischen Mischung, der man sich nicht entziehen kann.
My Destiny‘ ist bereits von der EP bekannt. Gewohnt guter Gesang mischt sich mit Krulls Shouts und macht den Track zu einem guten Nachfolger des Ohrwurms ‚Elegy‘ von ‚Vinland Saga‘.
Weiter geht es mit dem Gänsehaut-Track ‚Emerald Island‘. Heftige Double-Bass-Einlagen erwarten euch!
Rockig und balladesk schließt sich ‚Take The Devil With Me‘ an, gefolgt von einer Neuinterpretation von ‚Scarborough Fair‘, bei der sich Gitarren mit traditionellen, norwegischen Instrumenten mischen.
Sirenengesang und einen metallastigen Refrain bietet ‚Through Our Veins‘ und erinnert ein klein wenig an die großen Rockhymnen der 80er. Toll!
Folkloristisch geht es mit der Akustikgitarre in dem ruhigen ‚Irish Rain‘ weiter, ehe einem der Schock in Form von ‚Northbound‘ mit seinem eingängigen, zum Zappeln einladenden Refrain durch die Glieder fährt.
‚Ragnarock‘, die Götterdämmerung, die Apokalypse’¦einer der besten Songs auf dem Album folgt: das kopfkino springt an und gaukelt dem geneigten Hörer zu bester Filmmusik eine Schlacht vor. Die düstere Atmosphäre lässt Schauer über den Rücken laufen. Sollte es jemals eine Apokalypse geben, so ist DAS der Soundtrack dazu!
Den Weltuntergang überstanden, entführt Leaves’˜ Eyes mit ruhigem Gesang ins ‚Morgenland‘, gefolgt vom eingängigen ‚The Holy Bond‘.
Schlussendlich endet ‚Njord‘ mit ‚Froyas Theme‘, dem längsten Track des Albums. Ruhig beginnend, schaukelt sich das Stück immer weiter hoch und entwickelt sich zu einer treibenden Kraft, ehe es in einem grandiosen Finale endet.
Was bleibt, ist der Eindruck eines tollen Albums, das für den Gothic Metal Fan ein regelrechter Pflichtkauf ist. Besonders geeignet, um zu einer genialen Stimme einfach mal Frust rauszulassen und laut aufzudrehen. ‚Njord‘ macht einfach Spaß!
Autor: Last Apocalypse