Gothminister – Anima Inferna (CD-2011)

Drei Jahre nach dem 2008 erschienenen Album Happiness in Darkness meldet sich die norwegische Band Gothminister um Frontmann Bjørn Alexander Brem mit ihrem neuen Longplayer Anima Inferna zurück. Seit dem 25.03.2011 steht das gute Stück in den Regalen der Plattendealer.

Auch dieses Mal gelingt es Gothminister, ein wirkungsvolles Rezept aus den Zutaten Gothic Metal, Electro und Industrial zu kredenzen. Treibende Gitarrenriffs, eingängige Refrains und die kraftvolle Stimme des Frontmanns wechseln sich ab mit Melodischen, elektronischen Klängen, wie man sie eher von Bands wie Project Pitchfork oder And One erwarten würde. Gewürzt wird das Gesamtkunstwerk mit Chören, Shouts und weiblichem Hintergrundgesang.

Schon der erste Track Stonehenge weiß zu überzeugen und macht Lust auf mehr. Fulminant geht es weiter in Liar, zu welchem der Gothminister noch einen leider eher mauen Remix auf die Scheibe pressen ließ. Dass eine Symbiose aus melodischem Elektro und hartem Metal möglich ist, beweist eindrucksvoll der Titel Juggernaut. Dieses Erfolgsrezept setzt sich bei 616 und Solitude fort, zudem verfügen diese Titel über eine nicht zu verachtende Ohrwurmgefahr gerade bei den Refrains. Während The Beauty Of Fanatism an gängigen Gothic Metal erinnert, schlägt der folgende Titeltrack Anima Inferna weitaus düsterere Klänge an. Leider folgen daraufhin keine richtigen Highlights mehr. Die Titel Fade und Hell Opens The Gate haben Zwischenspiel- bzw. Outro-Charakter, The Beast punktet zwar mit treibenden Riffs, kann sich aber bei weitem nicht so sehr in den Gehörgängen halten, wie einige der vorangehenden Titel.

Mit Anima Inferna schafft es Gothminister, wieder ins Gespräch und hoffentlich auch auf die Tanzflächen der Clubs zu kommen. Die größte Stärke des Albums ist eindeutig die Verschmelzung mehrerer musikalischer Genres zu einem wohlklingenden, kurzweiligen Gesamtkunstwerk. Kurzweilig ist jedoch auch die Spieldauer des Albums: Den Liar-Remix nicht eingerechnet, beläuft sich diese auf lediglich 35 Minuten, was schlichtweg zu kurz für ein ausgewachsenes Album ist. Legt Gothminister am Anfang noch bombastisch vor, so fällt die Qualität des Albums nach dem Titeltrack Anima Inferna deutlich ab. Angesichts der zunächst sehr starken Titel kann man das jedoch verkraften.

Anspieltipps: Stonehenge, Liar, Solitude

Titelliste:
01 Stonehenge
02 Liar
03 Juggernaut
04 616
05 Solitude
06 The Beauty Of Fanatism
07 Anima Inferna
08 Fade
09 The Beast
10 Hell Opens The Gate
11 Liar (Goatmanifest Remix)

Tourdaten:
21. April: Rockefeller Music Hall, Oslo (NO)
09.-13. Juni: 20. WGT, Leipzig (DE)
13.-14. August: M’˜Era Luna Festival, Hildesheim (DE)
02. September: NCN Festival, Deutzen (DE)
09. September: Matrix, Bochum (DE)
10. September: Dynamo Werk21, Zürich (CH)
16. September: Exit Chmelnice, Prag (CZ)
17. September: MC Perkana STUK, Maribor (SLO)
09. Dezember: Baroeg, Rotterdam (NL)
10. Dezember: W2 Festival, Den Bosch (NL)

Autor: Last Apocalypse