Alien Sex Fiend – Featured Artist des Monats Juli

Für den sonnig heißen Juli haben wir, das Radio Dunkle Welle Team, uns wieder eine wahrhaft legendäre Band aus England herausgepickt, deren Geschichte bis weit in die frühen 80er Jahre zurückreicht und präsentieren Euch mit Alien Sex Fiend unseren neuen Featured Artist des Monats.

Man kann sicherlich mit Fug und Recht behaupten, dass die aus London stammenden Alien Sex Fiend zu den exzentrischsten Vertreten der englischen Gothic-Bewegung zählen. Weiße, dick aufgetragene Schminke, dazu schwarz umrandete Augen und auftoupierte Frisuren werden von Alien Sex Fiend immer auch mit einer guten Prise Selbstironie versehen, was vor allem die Band von der ansonsten in der Gothic-Szene so gerne zur Schau getragenen Ernsthaftigkeit abhebt.

Gegründet wurde die Band von Nik Fiend und seiner Ehefrau Mrs. Fiend. Weitere Mitglieder der Urbesetzung waren Johnny Freshwater (Drums) und Yaxi Highrizer (Gitarre). Beide verließen allerdings nach wenigen Jahren wieder die Band und wurden durch andere Musiker ersetzt (Rat Fink Jnr., Doctor Milton).

Alien Sex Fiends eigentliche Karriere beginnt 1982, als ihre Musik zur Untermalung von alten Stummfilmen im Londoner Batcave-Club aufgelegt wird. Erst im Dezember des Jahres bestritt man daraufhin das erste Konzert – ebenfalls auf der Bühne des besagten Clubs. Die anschließende Debüt-LP „Who’s Been Sleeping In My Brain“ folgt ein Jahr später, wurde neben Großbritanien auch in Japan vermarktet und beinhaltet neben der Debüt-Single „Lips can’t go“ auch das Stück „Ignore The Machine“.

Im Laufe der Jahre steigert sich neben dem Bekanntheitsgrad der Band auch immer weiter ihre Popularität. So veröffentlichen Alien Sex Fiend 1986 beispielsweise mit „I Walk The Line“ und „Smells Like…“ zwei Singles, die bis heute noch großen Zuspruch in der Schwarzen Szene finden.

1988 folgt das erste Best-Of-Album „All Our Yesterdays“ und zwei Jahre später der Longplayer „Curse“ mit den Hits „Now I’m Feeling Zombified“ und „Katch 22“; zwei Stücke, die mit einer jeweiligen Spielzeit von um die 10 Minuten zu den zwei längsten Stücken der Band zählen.

Die 90er Jahre sind geprägt von Releases unterschiedlichster Art, was auch die Offenheit der Band gegenüber anderen Musikbereichen widerspiegelt. Zum ursprünglichen Gothic und Punk gesellen sich Rock- und Postpunk- sogar Industrial-Elemente und das musikalische Spektrum der Band führt mit immer größeren elektronischen Einflüssen sogar hin bis zu technoiden Tracks. Der typisch stark verzerrte Gesang von Nik Fiend bleibt aber über die Veröffentlichungen weg erhalten.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends zieht es Alien Sex Fiend wieder zurück ins Studio und man produziert und veröffentlicht 2004 das lang ersehnte neue Studioalbum „Information Overload“. Das Album wird ein voller Erfolg und auch die damit verbundene Tour weiß zu überzeugen. Doch auch, wenn alle Zeichen zu dieser Zeit für Alien Sex Fiend sprechen, wird es im Anschluss erst einmal sehr still um die Engländer und es gehen viele Jahre ohne konkrete Hinweise auf neues Material ins Land.

Erst sechs Jahre später, also 2010, melden sich Alien Sex Fiend zurück. „Death Trip“, so der Titel der bis dato jüngsten Veröffentlichung.

Ein weiterer Grund für uns, Alien Sex Fiend zum Featured Artist des Monats zu küren, ist die Tatsache, dass Nik und Mrs. Fiend sich in diesem Monat die besondere Ehre geben und in Deutschland eine handvoll ihrer hierzulande raren Live-Gigs geben.

Und die sind durchaus sehenswert, denn die Requisiten des Bühnenbildes erschaffen eine groteske und zugleich faszinierende Atmosphäre, wie sie nicht besser zur Musik von Alien Sex Fiend passen könnte: deformierte und künstlerisch abgewandelte Schaufensterpuppenteile und Skulpturen, ergänzt durch eine reiche Palette an Licht- und Nebeleffekten, reichen sich „on stage“ die Hand.

Die Daten:
26. Juli: K17 – Berlin
27. Juli: Der Anker – Leipzig
30. Juli: Batschkapp – Frankfurt

ALIEN SEX FIEND – Unser Featured Artist des Monats Juli

Bandpage: http://www.asf-13thmoon.demon.co.uk/

Autor: Steve